Monday, September 18, 2006

Glaube II

Und gleich noch zwei schöne Zitate von Salman Rushdie zum Thema:

"Fundamentalists of all faiths are the fundamental evil of our time. Almost all my friends are atheists -- I don't feel as though I'm an exception. If you take a look at history, you will find that the understanding of what is good and evil has always existed before the individual religions. The religions were only invented by people afterwards, in order to express this idea. I for one don't need a supreme 'sacred' arbiter in order to be a moral being."

"In my opinion the word 'spiritual' ought to be put on an index and banned from being used for say 50 years."

Glaube

Wie jeder weiß, der mich auch nur ein wenig kennt, hab ich mit der Kirche nicht so richtig viel am Hut, aber dennoch: fällt eigentlich irgendjemandem auf, dass es seltsam ist, den Vorwurf, der Islam sei eine gewalttätige Religion, mit Brandsätzen auf Kirchen und den Mord an einer Nonne zu beantworten?

Monday, August 07, 2006


Koboldmaki Posted by Picasa

Friday, July 28, 2006

Cafeteria

Morgens um viertel vor 8 in der Uni-Cafeteria. Am Nebentisch stehen die vier Männer vom technischen Personal auf, nehmen ihre vier Tabletts mit den leergegessenen Tellern und hinterlassen eine kleine braune Flasche. Große Frage: Was um alles in der Welt kann man um diese Zeit essen, wozu man Maggi verwenden könnte?

Friday, July 14, 2006

Rom

Zum Besuch der nach dem auf dem Bild unten zu sehenden Papst Sixtus IV. benannten Kapelle im Petersdom empfahl übrigens bereits vor 50 Jahren ein Reiseführer, doch am besten bei Öffnung des Haupteinganges vorzustürmen und dorthin zu rennen, ohne die sich ihm bietenden Attraktionen rechts und links seines Weges auch nur zu beachten. So sei man garantiert als erster in der Sixtinischen Kapelle und könne sie fernab des touristischen Massenbetriebs genießen.
Hab das nie ausprobiert (als ich das letzte Mal da war, war ich gerade 16 und trug zu kurze Hosen, um reingelassen zu werden), stelle mir jetzt aber immer eine Horde kulturhungriger Deutscher vor, wie sie, Sprintern vor dem Startschuss gleich, vor der Eingangstür hocken, um ja rechtzeitig loslaufen zu können. Ist das so?

Slow Food


Sogar noch größer als Klinsmann aber war Bartolomeo Platina (eigentl. Bartolomeo Sacchi, * 1421 in Piadena , lat. Platina, bei Cremona, Lombardei; † 21. September 1481 in Rom), italienischer Humanist und Bibliothekar. Seine Schrift „De Honesta Voluptate“ („Von der anständigen Wollüstigkeit“) gilt als erstes gedrucktes Kochbuch und zugleich als Bibel der aller Ehren und unterstützenswerten Slow Food-Bewegung.

Geschaeftliches

www.kiecol.de

Wednesday, July 12, 2006

Abschied

Löw ist sowieso der bessere Klinsmann.

Thursday, May 11, 2006

Schreibblockade

Si, au moins, j'avais pu commencer à écrire! Mais quelles que fussent les conditions dans lesquelles j'abordasse ce projet (de même, hélas! que celui de ne plus prendre d'alcool, de me coucher de bonne heure, de dormir, de me bien porter), que ce fût avec emportement, avec méthode, avec plaisir, en me privant d'une promenade, en l'ajournant et en la réservant comme récompense, en profitant d'une heure de bonne santé, en utilisant l'inaction forcée d'un jour de maladie, ce qui finissait toujours par sortir de mes efforts, c'était une page blanche, vierge de toute écriture, inéluctable comme cette carte forcée que dans certains tours on finit fatalement par tirer, de quelque façon qu'on eût préalablement brouillé le jeu. Je n'étais que l'instrument d'habitudes de ne pas travailler, de ne pas me coucher, de ne pas dormir, qui devaient se réaliser coûte que coûte; si je ne leur résistais pas, si je me contentais du prétexte qu'elles tiraient de la première circonstance venue que leur offrait ce jour-là pour les laisser agir à leur guise, je m'en tirais sans trop de dommage, je reposais quelques heures tout de même, à la fin de la nuit, je lisais un peu, je ne faisais pas trop d'excès; mais si je voulais les contrarier, si je prétendais entrer tôt dans mon lit, ne boire que de l'eau, travailler, elles s'irritaient, elles avaient recours aux grands moyens, elles me rendaient tout à fait malade, j'étais obligé de doubler la dose d'alcool, je ne me mettais pas au lit de deux jours, je ne pouvais même plus lire, et je me promettais une autre fois d'être plus raisonnable, c'est-à-dire moins sage, comme une victime qui se laisse voler de peur, si elle résiste, d'être assassinée.
Proust, Le coté de Guermantes

Gedanken zu Tatjana und Foffi

Ἀκοῦσαι οὐκ ἐπιστάμενοι οὐδ' εἰπεῖν.
They understand neither how to hear nor how to speak.
Heraklit

Wednesday, March 08, 2006

Sunday, March 05, 2006

D.F.

http://www.nytimes.com/2006/02/26/arts/music/26kapl.html?ex=1141707600&en=ef7e244b6fa82545&ei=5070

Thursday, February 16, 2006

Unübersichtlichkeit

Vielleicht hängt ja doch alles irgendwie miteinander zusammen. Das Wissen um die Unübersichtlichkeit der Zusammenhänge, um die Schwierigkeit, zwischen Ursachen und Wirkungen zu unterscheiden, die Gefahr der Verallgemeinerungen und Übertreibungen, - all dies sollte einen nicht davon abhalten, sich gelegentlich Gedanken zu machen.

Heutiger Versuch: Was hat der Karikaturenstreit mit einer Telefonabstimmung auf N24 zu tun?
Sah gerade die Auswertung der jüngsten Frage, die den Zuschauern gestellt wurde, auf dass sie per 49 Cent teuren Anruf ihre Meinung kund und zu wissen tun. "Sind Sie der Meinung, dass die Polizei im Fall der entführten S***** versagt hat?" 93,5% der sich an der Umfrage beteiligenden Zuseher bejahten die Frage; überwältigender Sieg, aufhörenlassende Anklage, Anflug ehrlicher, gerechter Emotion.

Es mag ja auch durchaus sein, dass wir, also wir alle, wir im Westen, in einer Demokratie lebenden, die Freiheit, die wir besitzen, nein, die Freiheiten, wie man so sagt, die wir besitzen, gar nicht wirklich zu schätzen wissen, solange wir nicht irgendwann mal eine Diktatur von innen kennen gelernt haben. Also so eine richtige, nicht so eine Diktatur light wie die in der DDR, sondern eher so etwas vom Schlage Burma, China oder Nordkorea. Wir wissen nun einmal nicht, wie es ist, dass man irgendwann gar nicht mehr auf die Idee kommt, seine Meinung frei zu äußern, weil man im Wissen darin aufgewachsen ist, dass ein einzelner falscher Satz (oder ein richtiger Satz am falschen Ort zur falschen Zeit) einen Jahre des Lebens oder auch das ganze kosten können. Wir wissen nicht, wie es ist, wenn das Aufbegehren, das für uns hier so selbstverständlich, nein, so zwingend, so logisch erscheint, einfach erlischt, wie all diese subversiven Gedanken, die wir von jenen fordern, irgendwann gar nicht mehr gedacht werden, weil sie ihnen aberzogen wurden wie schlechte Angewohnheiten, Nägelkauen und Daumenlutschen.

Nein, wahrscheinlich können wir das nicht wissen und wahrscheinlich ist es auch gar niemandem vorzuwerfen, dass man sich darüber nicht täglich Rechenschaft ablegt, vor dem Schlafengehen oder auf der Fahrt ins Büro.

Nur eines ist doch zu bedenken: Wenn vielleicht doch ein paar mehr Menschen dazu übergingen, sich einmal, nur ein paar kurze Male, oder vielleicht auch einmal etwas länger, vor Augen zu halten, welcher ungeheuren Illusion wir inzwischen erlegen sind, wenn wir glauben, dass wir es so viel besser hätten.

Nein, wir haben keinen Pol Pot, kein Politbüro, keine Zensur, keine Mullahs, keinen Revolutionsrat. Wir sind frei in Gedanken und Äußerungen. Wir dürfen denken, was wir wollen und sagen, was wir wollen, ja, wir dürfen, weil es freie Zeitungen gibt, freies Fernsehen, freies Radio und freies Internet, sogar wissen dürfen wir, was wir wollen. Theater dürfen spielen, was sie wollen, Kino wird gemacht, solange irgendjemand das Geld dafür hat und in Bibliotheken werden auch noch Bücher bestellt, wenn die Städte es sich noch leisten können. Wir sind nicht nur gebildet, sondern trotz PISA auch geschult in der Demokratie und im Umgang mit unseren Freiheiten, auch wenn wir sie gar nicht alle zu schätzen wissen.

Die spannende Frage, die sich aber doch aufdrängt ist nun: Was machen wir mit der Freiheit? (Nein, ich bin noch nicht bei den Karikaturen). Zum Beispiel dies: Wir geben einem Münchner Nachrichtensender unser an all den schrecklichen Steuergeldern vorbeigespartes Geld, um der Welt mitzuteilen, was wir zuvor in einem 90sekündigen Beitrag ebenjenen Senders über die Arbeit der Dresdner Polizei gelernt haben. Keine Frage: Wir nehmen unser staatsbürgerliches Recht wahr, die Meinung, die wir uns aufgrund einer eingehenden Prüfung und Bewertung der uns vorliegenden freien Informationen gebildet haben, frei zu äußern; was soll daran verkehrt sein?

Was daran verkehrt ist? Alles. Wir wissen nämlich nichts. Gar nichts. Was wissen wir über die Ermittlungen? Was wissen wir über den Täter, das Opfer, die Familie, die Polizisten? Das, was uns der Münchner Nachrichtensender und vielleicht noch ein paar schnell zusammengezimmerte Nachrichtenbrocken woandersher als Neuigkeiten auf den Bildschirm oder den Tisch knallen. Doch die Illusion ist so mächtig, weil wir glauben wollen, dass all diese Informationsschnipsel nicht nur wahr sind, sondern wirklich etwas bedeuten. Dass sie uns vor allem immer wieder aufs Neue darin bestätigen, dass wir ja frei sind, zu wissen. Und dass wir, dank modernster Technik der Zuschauerbefragung in der Lage sind, unseren eigenen Senf in diese Meinungsflut schütten zu dürfen. Und was ist das Ergebnis?: 100% der Zuschauer sehen, dass 93,5% der Anrufer (nur zu leicht verwechselt mit einem repräsentativen Ausschnitt der Zuschauer oder gar der Bürger insgesamt) der Meinung sind, dass die Dresdner Polizei versagt hat Punkt Nicht etwa ein bisschen versagt oder vielleicht auch mehr, sondern ganz und gar, völlig Punkt

Dieserlei Fragen werden uns aber jeden Tag gestellt, überall. Sat1: UEFA-Cup – Wer kommt weiter?; Kabel 1: Rauchverbot auch bei uns?; Pro Sieben: Wer ist der beste Live-Act? Stunden nach der letzten Bundestagswahl ging es wieder los mit der Sonntagsfrage. Wen würden Sie wählen, wenn ...?

Wir dürfen unsere Meinung äußern, doch die interessiert nur noch dann, wenn wir voten. Wir haben völlige Votingfreiheit, so lautet die aktualisierte Fassung des Artikels 5 des Grundgesetzes (und wo wir dabei sind eine Quizfrage: Wie lautet der 2. Absatz des Artikels 5? Na? Und? Nein, Auflösung am Schluss, nach der Werbung, damit Sie per SMS mitvoten können.)

Und die Karikaturen? Wie passen die darein?

Die passen da sehr gut rein. Weil die Meinungsdiktatur, die Berlusconisierung ohne Berlusconi, inzwischen sowieso überall stattgefunden hat und wir unsere Meinung und Verantwortung sowieso lieber anonym per SMS einem beliebigen Privatsender anvertrauen als ernsthaft zu diskutieren. Die bei unseren staatlichen und privaten Medien abgelegte Verantwortung brachte uns eines: Überdruss, Langeweile, ennui. Eingelullt durch die ewig gleichen Sonntagsfragen, Fragen zum Liebesleben Verona Pooths, zum Kampf zwischen Britney Spears und Christina Aguilera, zwischen Hoeneß und 1860, zur Frisur Angela Merkels und zu den Oscar-Aussichten der Scholls, eingelullt von all diesem Schwachsinn, diesem folgenlosen Bemühen, sich der eigenen demokratischen Entscheidungsfreiheit immer wieder aufs Neue zu versichern, indem man wenigstens zu all diesem Ausbund an Banalität etwas sagt und seine Meinung ganz weit oben auf der Spitze dieser Pyramide aus dem kulturellem Müll des beginnenden 21. Jahrhunderts platzieren kann, braucht es eben ab und zu etwas Drastisches.

Denn ab und zu scheint es aus all diesen Gründen das dringende Verlangen danach zu geben, sich der Grenzen dieser immensen Freiheit, die wir genießen doch noch mal zu vergewissern. Da wir uns selbst aber ja alles vorhalten können, alles erlauben können, ja, wir es uns sogar leisten können, die Menschen darüber zu befragen, ob Mike oder doch lieber Vanessa Superstar werden dürfen, müssen wir die Grenzen dort suchen, wo es noch Grenzen gibt: Hey, wie wäre es mit dem Islam?
Komme jetzt keiner mit dem Einwand, dass nicht wir es waren, sondern die Dänen, oder damit, dass so etwas in Deutschland, Frankreich oder Italien nicht hätte passieren können. Ein Minister in Italien ließ die Karikaturen bereits auf T-Shirts drucken.

Nicht, dass wir die Freiheit haben, die in den meisten islamischen Staaten brutal unterdrückt wird, ist zu bedauern, sondern, dass wir uns selbst der Fähigkeit beraubt haben, sie sinnvoll einzusetzen, unsere Meinung zu relevanten Themen zu äußern, sie zur Veränderung dessen einzusetzen, was es bei uns zu verändern gäbe.

Auflösung:
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

Monday, January 30, 2006

What's in a name

So, das soll mir mal einer erklären. Und niemand soll sagen, dass es ein Zufall ist, so etwas passiert nicht zufällig. Unter den jeweils acht ersten Rängen der Hitliste der beliebtesten weiblichen und männlichen Vornamen 2005 finden sich sage und schreibe 9 Namen (Alternativversionen nicht mit eingerechnet), die mit L beginnen:
Mädchen:

Leonie / Leoni
Hanna / Hannah
Anna
Lea / Leah
Lena
Laura
Emily / Emilie
Lara

Jungen:
Lukas / Lucas
Leon
Luca / Luka
Finn / Fynn
Niclas / Niklas
Jonas
Tim / Timm
Luis / Louis

Das fällt doch auf! Das sagt doch etwas aus! Nur was? Ich will Antworten!

Barbarossaplatz von weitem Posted by Picasa

Thursday, January 26, 2006

Top Ten

Trotz des Fehlens häufiger Nachfragen:


1. Bad Sneakers (Katy Lied)
2. Almost Gothic (Two versus Nature)
3. Babylon Sisters (Gaucho)
4. Doctor Wu (Katy Lied)
5. Night by Night (Pretzel Logic)
6. Boston Rag (Countdown to Ecstasy)
7. Fire in the Hole (Can't buy a Thrill)
8. Deacon Blues (Aja)
9. Pixeleen (Everything must go)
10. Kid Charlemagne (Royal Scam)

Der Suche Teil III

Saucensüffig oder nicht, man konnte sie essen.
Hinsichtlich der offensichtlich unterschiedlichen Produktstrategie der Firma Barilla (keine Maccheroni auf der Website, dafür welche im Regal meines Supermarktes, die aber nicht im Entferntesten an diejenigen erinnern, die man einst als solche bezeichnete), drängt sich ein weiterer Verdacht auf: In Parma glaubt man, den Kunden in Deutschland könnte man auch kurze, gebogene Nudeln als Maccheroni verkaufen, weil sie eben maccheroni sind, die Deutschen, und es ihnen deshalb egal ist, in welcher Form sie die gehärtete Hartweizengriespampe in sich reinschaufeln.
Nachtrag zum Kaffeeproblem. Heute im Café von einer weiblichen Bedienung zum Mann hinter der Theke geäußert: "Ich bekomm eine Latte". Keiner von beiden verzog eine Miene.

Kanal an der Stadtgrenze Posted by Picasa

Wednesday, January 25, 2006

Beherzigung

Ach was soll der Mensch verlangen?
Ist es besser ruhig bleiben?
Klammernd fest sich anzuhangen?
Ist es besser sich zu treiben?
Soll er sich ein Häuschen bauen?
Soll er unter Zelten leben?
Soll er auf die Felsen trauen?
Selbst die festen Felsen beben.
Eines schickt sich nicht für alle!
Sehe jeder wie er's treibe,
Sehe jeder wo er bleibe,
Und wer steht, daß er nicht falle.
Goethe

Tuesday, January 24, 2006

Der Suche Teil II

Die Frage nach den Maccheroni ließ mir keine Ruhe. Fand zwar Maccheroni von Barilla, doch waren das keineswegs die von mir gesuchten, sondern eher so kurze, leicht gebogene Irgendwas-Nudeln. Birkle hingegen hat sie im Angebot, allerdings heißen sie Maccaroni und sollen "saucensüffig" sein, wie es die Packung verspricht. Ich glaube, damit hab ich ein Problem, das größer ist als meine Sehnsucht nach einer Kindheitserinnerung. Kasseler in Blätterteig mit Tomatensauce klingt zwar eklig, ist aber auch was Feines.

A la recherche du plaisir perdu

Was ist eigentlich aus den Maccheroni geworden? Ich denke an die spaghettilangen, jedoch röhrenförmigen und dabei ziemlich dicken, selbst im fast durchgekochten Stadium noch recht schwierig handzuhabenden Nudeln (wehrten sie sich nicht geradezu wie lebende Wesen gegen ihre Verbringung in den Mund und sprangen nicht allzu häufig wie von mehlspeislicher Todesangst besselt von der Gabel, dabei den ihnen anhaftende sugo nicht selten wild umherspritzend?); die sich, seien wir ehrlich, als einzige wirklich dazu eigneten, aus ihnen, zusammen mit frischen Tomaten, Sahne und geriebenem Egal-was-für-ein-Käse einen Auflauf zu machen, der uns in unserer Jugend ein so einfaches wie unvergessliches Vergnügen bereitete, dem wir noch heute nachlaufen, nur um immer wieder festzustellen, das wir es doch niemals erreichen werden?
Nicht einmal Barilla verzeichnet überhaupt noch eine einzige Maccheroni-Sorte in ihrer, auf ihrer Homepage zu konsultierenden Produktpalette.
Habe seit neuestem einen Verdacht (neige, wie Menschen, die mich kennen es wissen, nicht zu Verschwörungstheorien, deshalb ist es auch eine eher unspektakuläre Erklärung, die ich anbieten kann): Fand folgende Definition in einem Wörterbuch:

mac|che|ró|ne
s.m.
1 AD spec. al pl., tipo di pasta alimentare di produzione industriale a forma di tubo, di varia lunghezza e dimensione | RE merid., denominazione generica di ogni tipo di pasta alimentare, lunga o corta, forata o meno

Und, und das erklärt vielleicht das Verschwinden der einst so beliebten und geliebten Nudel:

2 CO estens., uomo sciocco e senza particolari qualità: essere un m.
Varianti: maccarone

Bleibt natürlich die Frage, warum es in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts niemanden gestört zu haben scheint, dass man dumme Nudeln ohne besondere Qualitäten aß. Auch hierfür ließe sich sicher eine Erklärung finden, doch fürchte ich, dass sie mich recht traurig stimmen würde, da sie doch darauf hinausliefe, dass man sich heute viel weniger um den Geschmack eines Produktes schert als um den Namen und den Grad der Distinktion, der durch seinen Konsum zu erreichen ist.
(Weiteres Beispiel und Beleg: Wie sonst ist es zu erklären, dass sich Tausende deutscher Schwachköpfe ihren (meist auch noch fade schmeckenden) Michkaffe freiwillig in einem Glas servieren lassen, das man stundenlang nicht anfassen kann, weil der Inhalt, so fade schmeckend er auch sein mag, zumindest kochend heiß ist? Antwort: Weil es eben irgendwann in Mode kam, seinen Michkaffee eher italienisch-spanisch angehaucht, statt französisch angehaucht zu trinken. Zusatz: Auch in Portugal bekommt man den (dort galão genannten) Milchkaffee meist in einem; fade schmeckt er auch (was nicht verwundern kann, da er aus alten Kaffeeresten und unaufgeschäumter Milch bereitet wird), nur ist er immerhin auch lauwarm, was die Verwendung eines Glases nicht ganz so hirnrissig erscheinen lässt)).

Thursday, January 19, 2006

Wort zum Donnerstag

Rien n'est vrai, que ce qu'on ne dit pas.
Jean Anouilh

Wednesday, January 18, 2006


Vermeer Posted by Picasa

Friday, January 13, 2006


Richter Posted by Picasa

Tuesday, January 03, 2006

Vorsätze

Motivationspsychologen aus dem Osten sagen, dass durch das öffentliche Bekanntmachen der persönlichen Vorsätze für das neue Jahr die Schwelle für das Nichteinhalten derselben nach oben gelegt wird. Ein Versuch ist es wert (Kann mich beim besten Willen nicht erinnern, jemals auch nur einen einzigen Vorsatz eingehalten zu haben, negativer kann die Bilanz also in keinem Fall ausfallen).
Vorsatz Nr. 1: Zu einer Hochzeit gehen.
Vorsatz Nr. 2: Ein schönes Haus anschauen.
Vorsatz Nr. 3: Einen schönen Baum fotografieren.
Das muss doch zu schaffen sein.

Happy New Year


2006 Posted by Picasa